Trauma-Ambulanz für Flüchtlinge braucht Übersetzer
Worum geht es in diesem Projekt?
Kinder, Jugendliche und Familien, die aus Kriegsgebieten flüchten mussten, haben oftmals schwer traumatisierende Erlebnisse machen müssen. Die Trauma-Ambulanz bietet den Familien schnelle Hilfe an.
Was bewegt das Projekt in Schleswig-Holstein?
Wenn Kinder, Jugendliche und ihre Eltern aus der Heimat fliehen, haben sie meist bereits Schlimmes erlebt. Auch auf der Flucht selbst sind sie oftmals schweren seelischen Belastungen ausgesetzt. Sie haben miterlebt, dass Familienangehörige getötet wurden, dass ihre Schulen und Wohnungen abgebrannt sind, sind vollkommen mittellos. Alles, was ihnen vertraut war und ihnen Sicherheit gab, mussten sie plötzlich verlassen und sind oft monatelang unterwegs. Diese Erlebnisse können sie hier, im zwar sicheren aber fremden Land, nicht allein bewältigen. Schnelle Hilfe ist nötig, um diese seelischen Wunden nicht chronisch werden zu lassen. Die Interdisziplinäre Trauma-Ambulanz Westholstein hat eine Trauma-Sprechstunde für Kinder, Jugendliche und Familien aus Kriegsgebieten ins Leben gerufen. Hier geht es vorwiegend um eine erste Hilfe und erste Maßnahmen zur Stabilisierung. Um eine ausreichende Kommunikation überhaupt möglich zu machen, werden allerdings dringend Dolmetscher benötigt. Ohne sie haben Kinder und Jugendlicher kaum eine Chance, über ihre Erlebnisse und Bedürfnisse mit den Helfern zu kommunizieren.
Warum sollte dieses Projekt unterstützt werden?
Das Angebot richtet sich gezielt an von Krieg und Flucht betroffene Kinder und Jugendliche, aber auch an Erwachsene im Kreis Pinneberg, die hochgradig belastende, psychisch traumatisierende Erlebnisse machen mussten und schnelle Hilfe benötigen. Durch Dolmetscher kann diese Hilfe erst möglich gemacht werden. Auch wenn einige Übersetzungen durch ehrenamtliche Initiativen entstehen, gibt es viel zu wenig Dolmetscher, die aber besonders in ersten Gesprächen dringend gebraucht werden. Nur mit ihrer Hilfe können die Therapeuten erfahren, was den Kindern und Jugendlichen und ihren Familien widerfahren ist. Für die Hilfe suchenden Menschen ist es enorm wichtig, ihre Erlebnisse und Eindrücke in Worte zu fassen. Ohne Übersetzer stehen die kleinen Klienten wieder vor einer großen Hürde, die sie erneut in eine schwierige Lage bringt. Das gilt es von Anfang an zu vermeiden.
Wie wird das Projekt umgesetzt?
Betroffene und deren soziales Umfeld erhalten eine niedrigschwellige zentrale Anlaufstelle, in der sie zeitnah durch psychosoziale und gegebenenfalls medizinische Fachkräfte versorgt werden. Von Anfang an wird ein Dolmetscher das Kind und die Familie unterstützen und helfen, das Erlebte zu formulieren. Natürlich wird es derselbe Dolmetscher sein, der auch in weiteren Sitzungen anwesend ist, um Vertrauen aufbauen zu können. Die Übersetzer bekommen vom „Wendepunkt e.V.“ eine entsprechende Fortbildung und Einweisung. Mit 20 Dolmetscher-Stunden können beispielsweise schon vier Kinder und Jugendliche ein Screening bzw. eine Diagnostik erhalten, was die Grundlage für weitere Maßnahmen bildet. Sollte das Spendenziel übertroffen werden, können weitere Kinder unterstützt werden. Außerdem könnten weitere Dolmetscher-Stunden für Stabilisierungs-Maßnahmen (wie Kunst-Therapie, Psychoedukation, …) eingesetzt werden. Ein großer Wunsch des „Wendepunkt e.V.“ ist auch, im weiteren Verlauf der Stabilisierungs-Maßnahmen das engere soziale Umfeld der Kinder und Jugendlichen mit Hilfe eines Dolmetschers beraten zu können.
Wer steht hinter diesem Projekt?
Der „Wendepunkt e.V.“ engagiert sich seit 1991 für Respekt und Gewaltfreiheit in Erziehung, Partnerschaft und Sexualität im Raum Pinneberg und Hamburg. Die in 2014 gegründete Interdisziplinäre Trauma-Ambulanz Westholstein bietet akut traumatisierten Kindern, Jugendlichen und deren Familien eine wirkungsvolle Intervention an und arbeitet eng mit der öffentlichen Jugendhilfe zusammen. Dabei werden Bewältigungsstrategien und Ressourcen mobilisiert, um Folgeschäden möglichst zu vermeiden. Insbesondere die Kinder- und Jugendpsychiatrie aber auch die Erwachsenen-Psychiatrie der Regiokliniken sind enge Kooperationspartner.
Links zum Projekt:
Familie aus Syrien mit zwei Kindern Die Familie musste sehr überstürzt fliehen, hatte einen hohen sozialen Status im Herkunftsland. Die Kinder ziehen sich zurück, verweigern Kontakte, sind mehr
Unbegleiteter minderjähriger Flüchtling aus dem Iran Der Jugendliche und seine Familie gehören einer religiösen Minderheit an; mehrere Famili-enmitglieder wurden verschleppt und sind mehr
Unbegleiteter minderjähriger Flüchtling aus Afghanistan Die Familie wurde durch die Taliban verfolgt, der Vater wurde gefoltert, ist im Gefängnis. Der Jugendliche hat Angstzustände und fühlt mehr
Mutter mit sechs Kindern aus Somalia Die Mutter hat schwere Gewalt im Herkunftsland erfahren. Die Kinder haben den Verlust der Heimat sowie ihrer sozialen Bezüge noch nicht verkraftet. Es ist mehr
Dank des Spenden-Projektes und der vielen Unterstützer haben wir nun die Möglichkeit, gut 20 Stunden Sprachmittlung durch „ausgebildete Fachkräfte mit Migrationshintergrund“ finanzieren mehr
Tausend Dank für all die Unterstützungen! Jeder Betrag hat geholfen, unserem Spendenziel näher zu kommen - und nun haben wir es erreicht! Wir sind begeistert und freuen uns sehr über die mehr
Unterstützer:
-
Anonym3,00 €
-
IB.SH – Ihre Förderbank Die IB.SH hat ihre Weihnachtsspende 2014 für die Spendenplattform reserviert. Im Jahr 2015 spendet sie ab sofort jeden Monat 1.111 Euro an aktuelle Projekte. Die Auswahl erfolgt durch die Mitarbeitervertretung.250,00 €
-
Anonym20,00 €
-
Anonym30,00 €
-
Anonym30,00 €
-
Anonym10,00 €
-
Anonym100,00 €
-
Anonym20,00 €
-
Anonym50,00 €
-
Anonym60,00 €
Nutzer deaktivert
Ohne die Unterstützung der Spender und der IB.SH hätten wir diesen Menschen nicht so zeitnah helfen können. Wir möchten uns hiermit noch einmal ganz herzlich bei allen Beteiligten für ihre mehr